Jüdisches Leben in Deutschland – Tradition, Kultur und Verfolgung

Jüdische Geschichte in Deutschland - in den Lernplänen findet sich zu diesem Themenbereich vor allem die Auseinandersetzung mit dem Holocaust sowie historischen und aktuellen Formen des Antisemitismus. Das jüdische Leben in Deutschland, mit seiner mindestens 1700 jährigen Geschichte, ist aber viel lebendiger und bunter. Um diese Vielfalt zumindest in einigen Aspekten kennenzulernen, starteten die 17 Schülerinnen und Schülern mit ihrem Lehrer Martin Gansen im September 2020 ihre Erkundungsreise.

Ein zentrales Element des Kurses war die Begegnung mit jüdischem Leben. Dabei ging der Blick in die Geschichte, u.a. beim Zeitzeugengespräch mit der 100-jährigen Jüdin Rahel Dror, die 1920 geboren in Königsberg aufwuchs. Die Fragen nach der jüdischer Kultur und Religion vertieften die Schülerinnen und Schüler bei einem Besuch der Stuttgarter Synagoge und den Gesprächen mit dem in Israel geborenen Pädagogen Avi Palvari.

Bei der Lesung und Diskussion mit der Autorin und Journalistin Lena Gorelik wurde die schwierige Suche nach einer jüdisch-deutschen Identität für alle greifbar. Eine Begegnung mit der jungen jüdischen Generation in Deutschland ermöglichte das als Onlineveranstaltung umgesetzte Treffen mit dem Titel „Meet a Yew“. In den Gesprächen standen Fragen aus dem Alltag der Jugendlichen, die unterschiedlichen Familientraditionen und die gelebte Religiosität im Mittelpunkt.

Ein weiter Höhepunkt war die Vorführung des Kurzfilms Masel Tov Cocktail und der anschließende Austausch mit dem Regisseur und Drehbuchautor Arkadij Khaet. Wieviel eigenes Erleben steckt in dem Film? Mit welchen Stilmitteln hält der Autor unserer Gesellschaft den Spiegel vor und bricht mit jüdischen Klischees ? Diese und viele weitere Fragen eröffneten tiefgehende Einblicke in das Selbstverständnis junger jüdischer Deutscher.

Ein weiteren Schwerpunkt war die Auseinandersetzung mit aktuellen Formen des Antisemitismus. In mehreren Workshops wurden die grundlegenden Charakteristika von Verschwörungsmythen analysiert und tradierte antisemitische Narrative in ihrer historischen Kontinuität betrachtet. Dabei wurden aktuelle Beispiele antisemitischer Verschwörungsmythen im Zusammenhang mit der Corona-Pandemie im Onlinegespräch mit dem baden-württembergischen Antisemitismusbeauftragten Michael Blume untersucht und reflektiert.

Abschließend vertieften die Schülerinnen und Schüler ihr Wissen bei der Erarbeitung und Formulierung ihrer Dokumentation. Die Vielfalt der Fragestellungen repräsentierte die ganze Bandbreite des Seminarkurs. Neben schriftlichen Quellen aus Fachliteratur, Aufsätzen und Onlineartikeln wurden auch die Einschätzungen von selbst gewählten Expertinnen und Experten in die Dokumentation eingebunden. Nach der Präsentation der Ergebnisse im Rahmen eines Kolloquiums endete der Seminarkurs im Juli 2021 mit einem koscheren Abschlussessen.

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